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Kauprodukte für Hunde – was ist sinnvoll?

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Ein Hund und sein Knochen: eine Kombination, die wir aus Filmen, Zeichentrick, Comics und Kinderbüchern kennen. Dass der beste Freund des Menschen gerne knabbert, gehört daher für viele zum Allgemeinwissen. Doch warum wollen Hunde kauen? Und sind echte Tierknochen wirklich die beste Lösung, um dieses Bedürfnis unserer Vierbeiner zu erfüllen?

Mümmeln und Schnabulieren ist angeborenes Verhalten

Der Kautrieb ist eine natürliche Verhaltensweise, ihn zu befriedigen trägt zu einer tierwürdigen Haltung bei. Hunde lieben es, ihr Futter abzulecken, zwischen den Pfoten zu halten, Essbares mit den Zähnen abzuschaben und genüsslich zu kauen. Gibt es nichts zu zerkauen, toben sich manche Fellnasen mit Freude an den Schuhen ihrer Besitzer, Möbelstücken oder Kinderspielzeug aus. Sich heranbahnende Erziehungsprobleme lassen sich in diesem Fall meist leicht lösen, indem wir unseren Begleitern auf vier Pfoten artgerechtes Kaumaterial anbieten.

Wirkt Kauen wie Zahnpflege?

Beim Knabbern werden die Zähne gereinigt, Zahnstein kann gelöst werden und das Zahnfleisch bekommt eine durchblutungsfördernde Massage. Außerdem stärkt das Kauen die Kiefermuskulatur, was das Gebiss kräftigt. Nicht zuletzt profitiert der gesamte Körper des Hundes, denn durch eine natürliche Kautätigkeit werden Endorphine freigesetzt, die die Fellnase glücklich und zufrieden sein lassen. Pure Entspannung also.

Welpenernährung nur mit Knochen?

Welpen nehmen in den ersten Lebensmonaten schnell zu, was eine hohe Belastung für das sich gerade entwickelnde Skelett bedeutet. Den Kleinen in dieser Zeit mineralstoffreiche Tierknochen zu geben, erscheint da logisch. Doch Vorsicht! Der empfindliche Organismus von Hundebabys verträgt weder eine Unter-, noch eine Überfütterung mit den Mineralstoffen Kalzium und Phosphor, eine Fehlernährung kann zu Folgekrankheiten führen. Zum Glück enthält ein vollwertiges Welpenfutter bereits ein ausgewogenes, bedarfsgerechtes Verhältnis von Kalzium und Phosphor. Die kleinen Fellknäuel dürfen also gerne auf den Miniaturvarianten von unbedenklichem, artgerechtem Kauspielzeug rumkauen, echte Knochen brauchen sie jedoch nicht.

Sicherheit geht vor

Ein schöner, dicker Ast oder ein leckerer Rinderknochen, genau das Richtige für unsere pelzigen Freunde! Leider nicht in jedem Fall. Gesplitterte Knochenfragmente und Holzspäne schädigen das Zahnfleisch, die Speiseröhre und den Magen-Darm-Trakt des Hundes (1). Das mindert nicht nur das Kauerlebnis, der Vierbeiner spürt auch jeden einzelnen Knochensplitter zweimal. Ganz schön unangenehm! Nicht nur Knochen und Holz sind gefährlich, auch von Kinderspielzeug oder den Schuhen der Zweibeiner im Haushalt können scharfkantige Stücke abbrechen, die dann ihr Unwesen im Verdauungstrakt treiben. Besonders unangenehm ist das für Hundesenioren (2).

Wer trotzdem Tierknochen füttern möchte, sollte seinen pelzigen Freund dabei nicht aus den Augen lassen. Lieber große, rohe Knochen verfüttern, da diese nicht so schnell splittern wie kleine, gegarte oder auch Geflügelknochen. Ist das Stück abgenagt, bekommt spitze Kanten oder eine verschluckbare Größe, sind unsere Freunde besser daran, wenn wir es ihnen wieder abnehmen (2). Vorsicht auch vor Markknochen, diese können sich über den Kiefer stülpen. Für alle, die auf Nummer sicher gehen möchten, gibt es bedarfsgerechtes, sicheres Kaumaterial in allen möglichen Ausführungen. Hochwertiges Kauspielzeug ist splitterfrei, schadstofffrei und passt zur Größe des Hundes.

Ungefährliches Spielzeug und Kauspaß:

  • Künstliche Kauknochen aus Kunststoff oder synthetischem und natürlichem Materialmix.
  • Zugeschnittene, robuste Geweihstücke von Wild.
  • Spielzeug aus festem Seilmaterial.
  • Widerstandsfähiges, strukturiertes Kauspielzeug aus festem Kunststoff zur Zahnpflege.

Regelmäßiges Kauen bedeutet für unsere pelzigen Begleiter Entspannung, angenehme und artgerechte Beschäftigung, dazu profitieren Zähne, Zahnfleisch und Kiefer. Wer für ausreichenden Kaugenuss sorgt, hält seinen Hund nicht nur tiergerecht, sondern schützt auch Möbel und Schuhe vor unerwünschten Übergriffen.

Quellenangabe:

(1) Kohtz-Walkemeyer, Marianne (2014): BARF für Hunde. Den besten Freund gesund ernähren. München: Gräfe und Unzer.

 

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