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Haustiere chippen lassen – was bringt das eigentlich?

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Die digitale Welt macht auch vor unseren flauschigen Partnern nicht halt. Viele von ihnen haben es bereits, die anderen erhalten es bestimmt bald: ein Implantat mit Identifikationsnummer. Dem geliebten Freund einen Mikrochip zu implantieren, klingt irgendwie gruselig, hat aber in der Realität ausschließlich Vorteile.

Was bedeutet Chippen?

Den Transponder für Haustiere können Hunde, Katzen und Frettchen für um die 30 Euro beim Haustierarzt bekommen. Auf ihm ist eine 15-stellige, einzigartige Nummer gespeichert, die das Heimtier von da an eindeutig kennzeichnet. Der Tierarzt setzt den Chip ähnlich wie bei einer Impfung mit einer Spritze subkutan (unter die Haut) auf der linken Halsseite der Tiere. Da es sich nur um eine Injektion handelt, ist keine Narkose dafür notwendig. Ein schonenderes Verfahren als die bisher übliche Tätowierung.

Übrigens ist der Chip völlig ungefährlich, strahlt nicht, sendet von alleine keine Daten aus, verursacht keine Folgeschäden und muss nicht ausgetauscht werden (1). Einmal eingesetzt sitzt der reiskorngroße Transponder im Unterhautgewebe und stört das Haustier dort nicht. Nur in sehr seltenen Fällen wandert er, er kann jedoch das Gewebe, in dem er platziert wurde, nicht verlassen und deshalb auch keine gesundheitlichen Probleme hervorrufen.

Der inaktive Mikrochip entfaltet seinen vollen Nutzen erst in Verbindung mit einem Haustierpass und einer Anmeldung bei einer Registrierstelle. Diese Verfahren setzen die Identifikationsnummer mit Namen und Daten in Zusammenhang. Die Registrierung bei einer der großen Haustierdatenbanken wie beispielsweise TASSO e.V. oder dem Deutschen Haustierregister ist in der Regel kostenlos (2). Dort werden die Tiere mit ihrem Namen, ihrem Aussehen (Farbe, besondere Kennzeichen), der Chip-Nummer und den Daten des Besitzers in der Datenbank gespeichert.

Eindeutig identifizierbar – überall auf der Welt

Ohne Chip keine Reisen durch die EU. Das gilt zumindest für Haustiere, denn diese brauchen für die Überquerung von Landesgrenzen nicht nur ihren Heimtierpass, sondern seit 2011 für neu gekennzeichnete Tiere auch einen Identifikationschip (3). Er zeigt Grenzbeamten, Zoll und Veterinären, ob sie wirklich das Tier vor sich haben, dessen Dokumente ihnen vorgelegt wurden. Sie können so überprüfen, ob Impfvorgaben eines Landes oder tierseuchenrechtlichen Vorgaben entsprochen wird. Für Reisen, bei denen internationale Grenzen überschritten werden oder bei denen Quarantäne- und Impfbestimmungen eingehalten werden müssen, ist der Mikrochip daher unabdingbar.

Gechippte Haustiere gehen nicht so schnell verloren

Tür offengelassen, eine Schrecksekunde, läufiger Hündin begegnet oder kurz nicht aufgepasst – manchmal ist der geliebte Vierbeiner schneller verschwunden, als man es für möglich gehalten hätte. Doch egal, wie weit die Entfernung, ganz gleich, wie lange die Trennung andauert, sobald ein vermisstes Tier zu einem Tierheim, Veterinär oder anderen Tierschützer mit Chiplesegerät gebracht wird und die Daten bei einer Registrierstelle abgerufen werden, wissen alle Beteiligten, zu wem die Fellnase gehört. Deshalb ist es wichtig, mit einer Meldung bei einer Tierdatenbank die Verbindung zwischen Chipnummer, Tier und Besitzern zu schaffen. So haben diejenigen, die den vermissten Vierbeiner entdecken, die Möglichkeit, sofort Schritte einzuleiten, um den richtigen Besitzer zu finden.

Quellenangaben:

(1) https://www.tasso.net/Tierregister/Tier-registrieren (letzter Abruf 08.02.2024)

(2) https://www.findefix.com/ (letzter Abruf 08.02.2024)

(3) https://www.bmel.de/DE/Tier/HausUndZootiere/Heimtiere/_Texte/Heimtierausweis.html (letzter Abruf 08.02.2024)

 

 

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