Unsere pelzigen Freunde nehmen für uns die Rolle von Familienmitgliedern ein. Wie alle unseren Lieben wollen wir auch Spürnase und Stubentiger natürlich bestens versorgen und beschützen. Dazu bieten sich Krankenversicherungen für Heimtiere an, die mögliche Tierarztkosten decken. Auf der anderen Seite kann ein Haustier wie Hund, Katze oder Pferd Schäden verursachen, für die ihre Menschen aufkommen müssen. In der Regel sind die Vierbeiner ab einer gewissen Größe nicht mehr in einer üblichen Haftpflichtversicherung eingeschlossen, sodass man eine Versicherung in Betracht ziehen könnte. Doch: Wie sinnvoll sind Tierversicherungen überhaupt?
Tierhaftpflichtversicherung für Hund, Katze und Pferd
Unsere Freunde auf vier Pfoten geben uns ein großes Stück an Lebensfreude – aber manchmal verursachen sie auch Schäden, für die wir aufkommen müssen. Selbst Spürnasen, deren Training für gute Umgangsformen sehr gut läuft, können in gewissen Situationen unerwartet und plötzlich auf erschreckende und angsteinflößende Reize reagieren. Beispielsweise mit Fluchtreaktionen bei lauten Geräuschen oder impulsivem Jagdtrieb. Verläuft die Jagd über eine Straße, kann auch der bravste Hund zum Verursacher von Verkehrsunfällen werden. Fährt ein Stubentiger seine Krallen aus, können Menschen verletzt oder Mobiliar beschädigt werden.
Schon so mancher Pferdebesitzer musste tief in die Tasche greifen, wenn sich das edle Tier selbstständig gemacht hatte und in Nachbars Garten oder auf einem Feld genüsslich speiste oder über eine Landstraße oder durch ein Wohngebiet trabte – und dabei den einen oder anderen Blechschaden an Autos hinterließ.
Viele Haustierbesitzer gehen fälschlicherweise davon aus, dass ihre Tiere durch ihre private Haftpflichtversicherung mitversichert sind. In der Regel steht aber im Kleingedruckten, dass Haustiere wie Hund, Katze oder Pferd vom Versicherungsschutz ausgeschlossen sind.
Das „Pflicht“ in Haftpflicht
In Sachen Hundehaftpflichtversicherung haben manche Halter keine Wahl. In einigen Bundesländern ist der Hundehalter – wie der Name der Versicherung schon sagt – verpflichtet, eine Haftpflicht abzuschließen. Das gilt in Thüringen, Niedersachsen, Hamburg und Berlin.
In Schleswig-Holstein, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Bayern und Baden-Württemberg müssen Rassen und Mischlinge versichert werden, die als gefährlich definiert werden (zum Beispiel sogenannte Kampfhunderassen). Für die Besitzer dieser Tiere wird es zudem schwierig, überhaupt einen Anbieter zu finden, der diese als gefährlich abgestempelten Hunde versichert, – ganz gleich, ob sie der Inbegriff von Sanftmut sind oder nicht. Die Prämien sind obendrein für als „Kampfhunde“ eingestufte Tiere sehr hoch.
Grundsätzlich ist eine im Falle von Schäden an Dritten haftende Versicherung sinnvoll, denn die Kosten für eine Tierhaftversicherung rechnen sich zig Mal, wenn das geliebte Haustier etwas beschädigt, zerstört oder einen Unfall verursacht – und damit muss immer gerechnet werden, wenn ein Heimtier zur Familie gehört.
Eine Hundehaftpflicht kostet beispielsweise ab dreißig Euro jährlich, wobei die Deckungssumme häufig etwa fünf Millionen Euro beträgt. Ein Tarifvergleich im Internet lohnt sich, um die passende Versicherung zu finden.
Versicherungen für den Krankheitsfall
Den meisten Haustierbesitzern ist es wichtig, für eine mögliche Erkrankung des Schützlings finanziell vorzusorgen. Tierarztkosten können mitunter ziemlich hoch werden. Das weiß jeder, der bereits eine schwere Krankheit bei einem geliebten Vierbeiner miterleben musste. Für den Ernstfall gibt es verschiedene Angebote an Tierkrankenversicherungen:
Krankenversicherung für Hunde
Bei den Hundeversicherungen gibt es in der Regel zwei Varianten, die unterschiedliche Leistungen abdecken:
- Eine OP-Versicherung übernimmt die Kosten für operative Eingriffe. Diese Versicherung trägt ebenfalls die Kosten für notwendige Medikamente, die mit der Operation zusammenhängen. Auch gehören die Vorsorge und die Nachsorge einer chirurgischen Maßnahme zum Leistungsumfang.
- Eine Krankenvollversicherung für Hunde beinhaltet den Leistungsumfang einer OP-Versicherung plus weitere Leistungen für tierärztliche Behandlungen. Welche Kosten übernommen werden, hängt vom Tarif ab, denn der Leistungskatalog ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich.
Manche Hundeversicherungen tragen sogar die Kosten für Impfungen, Wurmkuren oder ähnliche präventive Maßnahmen, während andere Krankenversicherung solche Tierarztkosten ausschließen. Hier lohnt sich also ein Vergleich der verschiedenen Tarife.
Krankenversicherung für Katzen
Für Katzenbesitzer ist die Auswahl der Tierversicherungen noch nicht so groß wie für die Hundehalter, doch mittlerweile bieten einige Anbieter auch Krankenversicherungen für Stubentiger an. Hierbei gilt dasselbe wie für Hundeversicherungen: Es stehen sowohl OP-Versicherungen als auch Krankenvollversicherungen zur Verfügung, deren Leistungen im Versicherungsfall wie oben beschrieben variieren.
Kosten für eine Tierkrankenversicherung
Der Jahresbeitrag für eine Tierkrankenversicherung richtet sich nach:
- Anbieter
- Leistungsumfang
- Selbstbeteiligungshöhe
- Alter des Haustieres
Weitere Faktoren für die Preisbestimmung können Gewicht, Größe und Rasse der Fellnase sein. So gibt es rassebedingte Krankheiten, die den Jahresbeitrag in die Höhe schrauben können. Große und schwere Rassen tragen oftmals das Risiko von Gelenkkrankheiten mit sich, sodass auch dieser Faktor den Versicherungsbeitrag beeinflussen kann.
Eine OP-Versicherung ist grundsätzlich günstiger als eine Vollversicherung. Allerdings kommt eine OP-Versicherung auch nur für die Kosten auf, die mit einem operativen Eingriff zusammenhängen, wobei Kastrationen meistens ausgenommen sind. Weiterhin ist die Höhe der Jahresbeiträge davon abhängig, ob das Haustier „nur“ innerhalb Deutschlands, Europas oder weltweit abgesichert ist.
Bei einem Vergleich der Tarife im Internet sollte nicht nur auf den günstigsten Jahresbeitrag geachtet werden, sondern unbedingt der Leistungsumfang durchgelesen werden. In der Regel ist eine Tierversicherung für jüngere Katzen oder Hunde preiswerter als für ältere Vierbeiner. Bei Katzenversicherungen richtet sich der Beitrag auch danach, ob die Samtpfote ein Freigänger ist oder zu den Wohnungstigern gehört. Bei Freigängern ist das Risiko für Unfälle, Vergiftungen und Ähnlichem wesentlich höher, was die Beiträge teurer macht.
Laut Verbraucherzentrale werden von den meisten Versicherungen die Tierarztkosten bis zum zweifachen Satz der GOT (Gebührenordnung für Tierärzte) übernommen. Berechnet der Tierarzt mehr, muss der Tierhalter sich an den Kosten beteiligen. Ob sich das dann noch lohnt, muss jeder Tierbesitzer für sich selbst ausrechnen.
Alternativ zur Tierkrankenversicherung sollten Halter überlegen, ob es nicht besser wäre, monatlich eine gewisse Summe zurückzulegen, um eventuelle Tierarztkosten decken zu können.
Quellen:
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https://www.verbraucherzentrale.de/krankenversicherungen-fuer-haustiere
https://de.wikipedia.org/wiki/Tierhalterhaftpflichtversicherung#Regelung_nach_Bundesland
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