„Menschen helfen Tieren, Tiere helfen Menschen“ lautet das Motto, unter dem Anfang Juli ein besonderes Ereignis stattfand. Heel Veterinär zeichnete bereits zum fünften Mal drei Tierschutzorganisationen, die Enormes für das Wohlergehen von Tieren leisten, aus. Die Ehrung der Preisträger mit Vorstellung ihrer Hilfsprojekte erfolgte im Rahmen einer Pressekonferenz auf dem Confido-Initiativen-Anwesen in der Nähe von Bad Griesbach. Hardy Krüger Junior, bekannter Schauspieler und Tierfreund übernahm die Verleihung der Preise und führte durch den Tag.
Die Preisträger
Ausgezeichnet wurde das Projekt HundeDoc in Berlin, mit dem Tiere mittelloser Jugendlicher und junger Erwachsener behandelt werden, die überwiegend auf der Straße leben. Seit 1999 sucht Tierärztin Jeanette Klemmt mit ihrer mobilen Tierarztpraxis regelmäßig sozialpädagogische Kontaktläden auf. Dort trifft sie auf Jugendliche und junge Erwachsene – mittellos, oftmals drogenabhängig und obdachlos – denen die finanziellen Mittel für eine tierärztliche Versorgung ihrer Tiere fehlen. Frau Klemmt bietet genau dies: Beratung, tiermedizinische Grundversorgung, aber auch Operationen, allerdings völlig unentgeltlich. „Über das enge Verhältnis zu ihrem Tier werden die Tierhalter/innen motiviert Eigenverantwortung für ihre persönlichen und sozialen Belange stärker als bisher wahrzunehmen“, erklärt Jeanette Klemmt. Ein weiterer Vorteil: die jungen Tierhalter kommen dadurch in Kontakt mit den Beratungsangeboten der mit dem Projekt kooperierenden Einrichtungen der Sozialen Arbeit. Denn die Termine können ausnahmslos durch die kooperierenden Projekte vereinbart werden. Damit leistet HundeDoc einen wichtigen und anerkannten Beitrag für den Tierschutz und das Wohl von Tieren und Menschen. Frau Klemmt findet auf diesem Weg, durch die Liebe zu Tieren, einen Zugang zu den Jugendlichen. Durch diesen Kontakt kann somit Gesundheit, Hygiene und Sozialverhalten von beiden, Mensch und Tier verbessert werden. Das Projekt HundeDoc wird ausschließlich durch Spenden finanziert (www. stiftung-spi.de/projekte/hundedoc und www.vetepedia.de).
Ebenfalls honoriert wurde das Engagement von Cavia Care e.V. aus Taunusstein, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, vernachlässigte, ausgesetzte oder aus anderen Gründen nicht mehr gewollte Meerschweinchen aufzunehmen. Diese Tiere werden zunächst in privaten Pflegestellen untergebracht, wo sie zur Ruhe kommen können und nach Bedarf gesund gepflegt werden. Wenn die Tiere gesund sind, werden sie nach Vorkontrolle in ein ausgewähltes und liebevolles Zuhause vermittelt. Cavia Care sieht es als wichtige Aufgabe an über Meerschweinchen aufzuklären, mit Missverständnissen wie „Meerschweinchen sind Kindertiere“, sie seien als Einzeltiere oder Partner für Kaninchen geeignet aufzuräumen und den Tieren eine öffentliche Stimme zu geben. Darüber hinaus vermittelt der Verein geeignete Plätze für die Urlaubspflege und sind behilflich bei der Suche und Vergesellschaftung eines neuen Partners für vorhandene Meerschweinchen (www.cavia-care.de). Über das Preisgeld freuen sich die Mitglieder der Initiative sehr, fallen doch regelmäßig hohe Kosten für Tierarzt und Pflege von kranken Meerschweinchen an, gerade für die nicht mehr vermittelbaren sog. Carelinge, die ein dauerhaftes Zuhause bei den Menschen von Cavia Care gefunden haben. Daneben ist auch die Aufmerksamkeit, die die Preisverleihung mit sich bringt ein erheblicher Grund zur Freude. „Meerschweinchen und Kaninchen haben, wie so viele andere kleine Heimtiere, keine Lobby in unserer Gesellschaft, obwohl es Millionen von ihnen hierzulande gibt. Sie sind klein und leiden still, werden schnell angeschafft und genauso schnell weggeworfen. Hier möchten wir einspringen und diesen Tiere eine Stimme geben.“
Als drittes Projekt ausgezeichnet wurde die AG Tierschutz Pferde und Co. e.V. aus Karlsruhe-Berghausen, die sich seit Jahren um kranke, alte und misshandelte Pferde und Nutztiere kümmert. Zu den Schützlingen des Tierschutzhofs gehören Pferde, Ponys, Esel, Ziegen, Schafe und Schweine. Enten, Gänse und Hühner haben hier ebenso ein neues und liebevolles Zuhause gefunden. Ziel ist es diesen Tieren in ihren letzten Lebensjahren noch ein artgerechtes, soziales Leben in Herdehaltung zu ermöglichen. Da sich der Hof einzig über Spenden finanziert und alle Mitarbeiter des Hofs ehrenamtlich tätig sind, kommt jeder noch so kleine Betrag dem Unterhalt der Schützlinge zu Gute. Der Hof arbeitet eng mit Tierärzten, Homöopathen, Schmieden, Hoforthopäden und Osteopathen zusammen. Neben finanziellen Mitteln sind auch Sach-Spenden wie Halfter, Salzlecksteine, Putzzeug oder Futter willkommen. Da es auf dem Hof immer etwas zu tun gibt, sind auch helfende Hände beispielsweise beim Ställe ausmisten oder Tiere füttern gefragt. „Natürlich bleibt aber auch immer Zeit für jede Menge Tierkontakte und ganz besondere Momente.“ Auch Tierpatenschaften sind auch dem Hof möglich – wer in der Nähe wohnt, kann sein Patentier besuchen kommen und hautnah erleben, wie es ihm geht. Über die Honorierung ihres Einsatzes als eines der drei Gewinnerprojekte von HelpingVets 2017 freuen sich die Mitglieder des Vereins sehr. Das Preisgeld können sie momentan sehr gut gebrauchen, werden doch dringend ein Koppelunterstand sowie neue Weidetore benötigt. (http://agtierschutz.wixsite.com/pfinztal).