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SOS Kratz-Alarm! Was tun, wenn der Hund Flöhe hat?

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Es beginnt oft mit einer Verhaltensänderung des geliebten Vierbeiners. Er wirkt unruhig und nervös, kratzt sich häufiger als sonst und kommt augenscheinlich nicht zur Ruhe. Woran viele Hundebesitzer zunächst nicht denken, ist ein möglicher Flohbefall. Das jedoch kann unangenehme Folgen haben. Hat sich „Ctenocephalides canis“ nämlich einmal im Fell des Hundes etabliert, ist auch die Wohnung nicht sicher vor ihm. Gezieltes und fixes Handeln sind beim Verdacht auf Flöhe daher das A und O.

Wie kommt der Floh auf den Hund?

Immer wieder fragen sich Herrchen und Frauchen, wie die eigene Fellnase überhaupt an Flöhe kommen sollte. Schließlich spielt „Bello“ nur mit gut gehaltenen und gepflegten Artgenossen, die sicherlich selbst keine Flöhe haben. Hier jedoch liegt der erste Irrtum, denn auch ein verantwortungsbewusst gehaltener Hund kann durchaus Flöhe mit nach Hause bringen. Das ist vor allem so, weil der Floh an sich ein sehr geduldiges und opportunistisches Kerlchen ist. Schnuppert die Fellnase der Spur eines gerade noch dagewesenen Wildtieres nach, kann der erste Floh näher liegen als gedacht. Auch das Spiel mit einem anderen Hund kann grundsätzlich ein Übertragungsweg sein und war eben noch ein Hund mit Flohbefall in der Tierarztpraxis, wartet vielleicht ein hungriges Exemplar auf den nächsten Wirt.

Ein weiterer Grund für Flohbefall kann auch die explosionsartige Vermehrung der kleinen Tiere sein. So legt ein weiblicher Floh während seines nur knapp dreiwöchigen Daseins rund 2500 Eier, aus denen sich wiederum neue Flöhe entwickeln. Hat der eigene Hund einmal Flöhe gehabt, können aus den Eiern auch nach Wochen noch frische Larven schlüpfen und in aller Ruhe am nächsten Flohbefall arbeiten.

Wichtig zu wissen ist: Ein Befall mit Flöhen ist kein Zeichen für mangelnde Hygiene und schlechte Tierhaltung. Jeder gesunde und geliebte Hund kann Flöhe bekommen. Hundehalter sollten sich daher nicht schämen und am besten direkt Hilfe in einer Tierarztpraxis suchen.

Den Flohbefall erkennen

Haben sich Flöhe im Fell des Vierbeiners breitgemacht, kann dies verschiedene Auswirkungen haben. Während häufigeres Kratzen und Unruhe sich auf das Verhalten des Tieres beziehen, können auch kahle und gerötete Stellen im Fell auf Flöhe hinweisen.

Ein deutliches Zeichen für Flöhe ist jedoch deren Kot. Bei den kleinen Krabblern ist es wie mit jedem anderen Lebewesen auch: Was vorne hineinkommt, muss hinten wieder raus. Der Floh saugt frisches Hundeblut und scheidet es in Form winziger Kügelchen wieder aus. Diese Kügelchen bemerken viele Hundebesitzer nach dem Streicheln des Tieres, aber auch auf Kissen, Decken und dem Boden findet sich Flohkot bei einem Befall. Um herauszufinden, ob es sich um die Ausscheidungen eines Flohs – und nicht etwa um Sand oder Schmutz – handelt, genügt ein einfacher Test. Einige kleine Kügelchen werden auf ein weißes Küchentuch gegeben und vorsichtig mit Wasser beträufelt. Handelt es sich bei den winzigen Partikeln lediglich um Dreck, wird dieser nur seine Form ändern. Bei Flohkot jedoch ändert sich auch die Farbe, denn das Rot des Hundebluts ist auch in den Ausscheidungen der Parasiten noch vorhanden.

Nach der eindeutigen Identifikation von Flohkot sollte mit der Bekämpfung nicht gewartet werden.

Nicht ohne den Tierarzt

Wie bereits erwähnt, ist der Gang zum Tierarzt bei einem Flohbefall der richtige Weg. Wer zunächst mit vermeintlich wirksamen Hausmitteln experimentiert, gefährdet höchstens das Wohl des Hundes. Empfehlungen wie das Verteilen von geruchsintensivem Teebaumöl im Fell der Tiere sind mit großen Unannehmlichkeiten verbunden, stören einen gewöhnlichen Floh jedoch nur wenig.

Bei einem Flohbefall sollte auch der Hund mit in die Praxis kommen. Er wird den Vierbeiner genau anschauen und ihn gegebenenfalls auch wiegen. Dies ist wichtig, da die Dosierung der Medikamente an das Gewicht des Hundes angepasst werden muss. In der Praxis steht der Tierarzt auch bei der Auswahl passender Präparate helfend zur Seite. Vom Spot-On bis hin zu Tabletten kann er die individuell passende Bekämpfungsstrategie gemeinsam mit dem Hundebesitzer planen. Was die Gabe und Verwendung der Präparate betrifft, erhalten Frauchen und Herrchen wichtige Tipps, die einen sicheren Einsatz der Medikamente ermöglichen. Außerdem sollte auch an die Behandlung anderer Tiere im Haushalt gedacht werden.

Auch wird der Tierarzt eine zusätzliche Prophylaxe empfehlen. Da sich die Floheier zumeist auch in der Wohnung befinden, können die Parasiten den Hund in den Wochen nach der Behandlung erneut befallen. Wichtig ist auch, dass der Hund nach der Flohbehandlung auf einen möglichen Wurmbefall untersucht wird oder entwurmt wird. Dies ist deshalb so, da die winzigen Tierchen unter Umständen den Gurkenkernbandwurm übertragen haben.

Die Umgebung nicht vergessen!

Wie bereits erwähnt, ist bei einem Flohbefall auch die Wohnumgebung nicht sicher. Da die Eier der Flöhe aus dem Fell fallen und auch der Floh selbst nicht die gesamte Zeit auf seinem Wirt verbleibt, befinden sich Larven, Eier und Puppen in der Umgebung des Tieres. Erschreckend ist hierbei, dass ein Flohbefall nur zu etwa fünf Prozent aus erwachsenen Tieren besteht. Ohne die gründliche Reinigung der Wohnung werden Hundehalter Flöhe also nicht los.

So sollte die eigene Wohnung bei einem Befall mit Flöhen wiederholt gründlich gesaugt werden. Der Staubsaugerbeutel muss nach jedem Durchgang sicher entsorgt (eingefroren oder sogar verbrannt) werden, um die weitere Entwicklung der Brut zu verhindern. Sorgfältiges Wischen der Böden und die Reinigung von Ritzen und kleinen Zwischenräumen ist ebenfalls wichtig. Auch Polstermöbel sollten sehr gründlich behandelt werden. Schwer erreichbare Stellen können außerdem mit einem Umgebungsspray behandelt werden.

Die Decke des Hundes, Sofakissen und auch Stofftiere werden bei einem Flohbefall am besten bei mindestens 60 Grad in der Waschmaschine gereinigt. Ist das nicht möglich, da die Textilien zu empfindlich sind, sollten sie für etwa 48 Stunden eingefroren werden.

Die Reinigung der Wohnung sollte über mehrere Wochen hinweg besonders gründlich und regelmäßig erfolgen. Nur so lässt sich ein erneuter Befall des Vierbeiners effektiv verhindern.

Tipp: Fährt der Hund regelmäßig im Auto mit, muss auch hier eine sorgfältige Reinigung erfolgen. Das Absaugen der Autositze und das Waschen eventueller Decken und Unterlagen macht Flöhen auch im PKW den Garaus.

 

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